Was Fahrradbremsen mit Eis zu tun haben
Unser erster Morgen. Der Regen hatte sich grade erst verzogen. Ich fuhr nochmal rasch zum Rewe und kaufte Obstnetze, die ich an die Kinder verteilte, ich nahm auch eins. Darin hatte jede*r sein Schlafzeug, Kuscheltier, Stirnlampe und was so für die Nacht wichtig erschien zu stecken. Jetzt mussten wir Abends nur dieses Netz aus den Radtaschen holen plus Wechselsachen. Außerdem ließen wir ab jetzt die Taschen am Rad. Lediglich die Lenkertaschen mit den Wertsachen kamen ins Zelt. Das hatte den schönen Vorteil, dass wir uns nicht mehr bücken bzw. hinknien mussten beim Suchen in den Taschen.
Nach dem Frühstück ging es weiter den Havelradweg entlang. Weit kamen wir jedoch nicht, kurz nach dem Zeltplatz kam ein alter Grenzturm, der besichtigt werden konnte. Das wollte ich sehen und den Kindern zeigen. Es war interessant und wir waren länger oben, als ich zuvor dachte.
Beim Räder holen fiel uns ein lustig bunt angemaltes Fahrrad mit Klopapierhalterung auf. Während wir das Fahrrad begutachteten, freute sich dessen Besitzerin wiederum über die bunte Lenkradtasche meiner Tochter.
Wir redeten ein wenig, ahnten damals nicht, wie oft wir uns noch über den Weg laufen bzw. fahren sollten.
Nach der Besichtigung nahm ich wahr, dass an dem Rad meiner mittleren etwas nicht stimmte. Die Bremsen hatten sich wieder verstellt. Mein Vater hatte die Räder vor der Tour in Augenschein genommen und bei Bedarf einige Dinge eingestellt, doch die Bremsen hatten ihr Eigenleben und verstellten sich immer wieder. Da mir das jetzt zu bunt wurde, suchte ich auf der Karte einen Radladen, den wir in Hennigsdorf fanden. Zum Glück hatte der Besitzer ein Herz und schob das Rad zwischen die ganzen anderen zur Reparatur bereitstehenden Räder. Nicht nur dass, er wechselte sogar die Mäntel des Rades meines Sohnes und wir durften für die Zeit der Reparatur die Räder bei Ihm auf den Hof stellen. Herzlichen Dank an zweirad-ebert in Hennigsdorf. Während der Reparatur besorgten wir ein paar Dinge in der Fußgängerpassage und aßen jeder ein Eis.
Nach ca. 2 Stunden Aufenthalt konnte es endlich weiter gehen. Das heutige Ziel war ein Campingplatz in Oranienburg. Der Platz lag direkt neben dem Oder Havel Kanal. Die Zeltwiese war sehr hübsch, hatte eine nette Sitzecke, eine Hollywoodschaukel und kostenlosen Strom zu bieten.
Auf der Wiese stand ein kleines Zelt, was einer Radlerin gehörte. Das Zelt war wirklich klein und nicht sonderlich hoch. Ich fragte mich, ob sitzen darin überhaupt möglich ist. Die Radlerin war nicht mehr die jüngste, was ich beeindruckend fand. Ich bin sicher bereit, einige Abstriche im Komfort zu machen, raus aus der Komfortzone. Aber in einem Zelt, in dem ich nicht sitzen kann, wäre mir dann doch zu unbequem. Ich hätte mit der Frau gerne ein paar Worte über ihre Tour usw. gewechselt, doch sie schien daran kein Interesse zu haben. Schade.
Nachdem Zeltaufbau fuhr ich zu einer nahegelegenen Dönerbude und besorgte Abendessen für uns. Als ich zurück kam, hatten wir neue Nachbarn, eine größere Truppe Biker. Offenbar haben sie gedacht, die Kinder währen Alleinreisende und haben sie von den Tischen und Bänken vertrieben. Meine Kinder saßen pappsatt im Zelt und erzählten mir, was diese Nachbarn alles zu ihnen gesagt hätten. Wie auch immer, mein erscheinen ließ die Biker dann offenbar einsichtiger werden und nach einem kurzen Gespräch teilten wir uns die Sitzgelegenheit und nach einem anfänglichen kühlen Verhältnis zwischen uns, vertrugen wir uns dann doch ganz gut und unterhielten uns recht lange in den Abend hinein.
Im übrigen ist der Campingplatz nicht über das Internet zu finden und nicht alle Karten haben Ihn verzeichnet. Ich bekam den Tipp von der Touristeninformation.
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