Was ein Feuer und ein Schiff miteinander zu tun haben
Heute ging es recht früh aus den Federn. Ich wollte den Kindern meine alte Wirkungsstätte, das Feuerschiff – Borkumriff zeigen. Die Führung begann bereits 10:30 Uhr. Ich hatte im Vorfeld Kontakt zu dem Leiter des Schiffes aufgenommen, der damals bereits Leiter war. Das Feuerschiff kann besichtigt werden. Neben den Räumlichkeiten des Schiffes beherbergt es eine Ausstellung über den Nationalpark Wattenmeer.
Bevor wir dorthin aufbrachen, galt es erstmal, die Rückreise zu überprüfen. Und ja, so wie ich es gebucht hatte, ging es nicht. Den Zug würden wir nicht mehr erreichen. Na herzlichen Glückwunsch. Offenbar war es doch schon zu spät, als ich buchte. Nun war guter Rat teuer. Die Bahn App verriet mir, dass ein Zug später kein Platz mehr für unsere Räder hat. Auch nicht alle weiteren Züge. Ich wies die Kinder an, dies und jenes einzupacken und wenn sie fertig sind, in die Stad an den Bahnhof zu fahren, ich bin dort beim Schalter der Ems Rederei. Glücklicherweise ist dieser genau neben dem Schalter der Deutschen Bahn. Der nette Mann der Deutschen Bahn konnte mir auch nicht wirklich helfen. Nach kurzem nachdenken beschloss ich dann, am nächsten Tag mit der Nachmittagsfähre zu fahren, nochmal eine Nacht im Kanuclub Emden zu übernachten und am Folgetag den Zug wie geplant zu nehmen. Glücklicherweise war das Umbuchen der Fähre bei der EMS AG kein Problem. Als ich mit den Formalien fertig war, waren die Kinder bereits am Bahnhof und wir konnten gemeinsam zum Feuerschiff fahren.
Dort angelangt war ich überrascht, was sich alles getan hat. Kurz nach unserer Ankunft kam dann auch mein ehemaliger Chef und wir plauderten etwas.
Diese Führungen habe ich während meines 4-monatigen Praktikums bis zu 3-mal täglich gemacht. Allerding musste ich feststellen, dass ich mich nicht mehr an alles erinnern konnte.
Nach der Führung, einem kurzen Plausch mit meinem ehemaligen Chef und einem kleinen Imbiss ging es ins Wattenmeer. Oh, was fanden die Kinder das erst doof. Als wir dort ankamen, war kaum Watt zu erkennen, das Wasser bedeckte noch so gut wie alles. Wir blieben aber dennoch und konnten quasi zugucken, wie sich das Wasser zurückzog. Aus den geplanten paar Minuten gucken wurde ein Aufenthalt von gut einer Stunde, in der vor allem die Kinder viel Spaß hatten. Ich bestaunte derweil die Pflanzenwelt. Der Strandflieder zauberte mit seinen Blüten einen lila Teppich.
Danach wollten wir nochmal an den Strand. Ich konnte mich daran erinnern, dass wir Praktis und Zivis damals am Nordstrand waren und es dort wunderschön und sehr einsam war. Da wollte ich unbedingt mit den Kindern hin. Leider war in meiner Erinnerung der Weg nicht eingespeichert. So fuhren wir durch die herrliche Dünenlandschaft, mussten sehr oft schieben. Es ging teilweise bergauf, bergab durch sehr tief eingefurchte Wege. Ohah, die Kinder waren am Meckern, ich bestand allerdings darauf, weiterzufahren, also weiter zu schieben. Irgendwann kamen wir an einen Strand, das Wasser war aber noch gut einen Kilometer entfernt. An dieser Stelle hat der Strand sich gut einen Kilometer in die Dünen vorgearbeitet und das Schieben der Räder durch den Sand, die superschöne Natur und die absolute Einsamkeit ließ in uns das Gefühl aufkommen, auf Expedition im Nirgendwo zu sein. Ich hatte die Hoffnung, dass wir am Strand mit den Rädern zurückfahren können. Jetzt ging es erstmal ab ins Meer. Das war herrlich, herrliches Wasser, Wellen und feinster Sand. Etwas abseits fanden wir leider den Kadaver eines Heulers.
Als es langsam wieder nach Hause gehen musste, versuchte ich, mein Rad durch den Sand zu schieben. Ich wollte testen, ob es möglich ist, am Strand zu fahren. Meine Hoffnung wurde ab er jäh zerstört, als ich mit dem Rad gut 5 cm in den Sand versank. Also dann doch zurück durch die Dünen. Die Kinder werden mich hassen.
Ich ging nochmal ins Wasser und als ich wieder heraus kam traute ich meinen Augen nicht. Mein Sohn fuhr quietschvergnügt mit seinem Rad auf dem Strand hin und her. Ähhh, geht es also doch? Tatsächlich, es ging. Ich hätte nur mein Rad zwei Meter weiterschieben müssen, hier war der Sand so gut verdichtet, dass wir nicht einen Zentimeter einsanken.
So ging es dann mehrere Kilometer am einsamen Strand entlang. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, welches auch die Kinder sehr genossen.
Da der heutige Abend unser letzter Abend war, wollten wir diesen etwas zelebrieren und beschlossen, in ein Restaurant zu gehen. Mein ehemaliger Chef kam hinzu und so verbrachten wir zu fünft einen wunderschönen Abend.
Zurück auf dem CP wollte ich mein Handy und die Powerbank aufladen. Ich hatte keine Ahnung, dass das auf dem teuersten CP der Tour zu einem Problem werden kann. Die Duschen werden zu einem bestimmten Zeitpunkt verschlossen, in den Waschräumen befinden sich keine Steckdosen. Der Wachmann, den es dort tatsächlich gibt, bot mir zwar an, dass ich beides bei ihm im Wachhäuschen aufladen lassen kann, aber dann müsste ich es nachts um 2 Uhr bei ihm abholen. Darauf hatte ich nun wieder wenig Lust. Zum Glück fiel dem Wachmann ein, dass es in einem anderen Waschhaus am Waschbecken Steckdosen gibt.
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