Warum wir das 9 Euro Ticket lieben!
Am Morgen, nach der doch sehr aufreibenden Nacht, versuchte ich meine Tochter im Krankenhaus zu erreichen. Irgendwann, gefühlt nach 1000 Stunden, kam dann endlich eine Nachricht vor Ihr. Ihr gehe es besser, damit war für Sie alles gesagt. Ein Anruf im KH ergab, dass es ihr besser gehe, der Verdacht auf Blinddarm sich nicht bestätigt habe, die Blutwerte alle ok waren und sie noch eine weitere Nacht zur Beobachtung im KH bleiben soll. Ich könne meine Tochter gerne besuchen, benötige jedoch einen gültigen Corona Test, denn könne ich vor dem KH machen, da Wochenende ist, macht die Teststation jedoch erst um 14 Uhr auf.
Ok. Gefüttert mit diesen Infos frühstückte ich mit den anderen beiden Kindern und wir überlegten, was wir tun können. Die beiden hatten keinen Bock, mit mir ins KH zu fahren. Na gut, dann eben nicht. Inzwischen haben auch die Campingplatz-Besitzer von der Tatsache erfahren. Sie waren äußerst nett und boten Ihre Hilfe an. Also stellten wir folgenden Plan auf. Ich fahre allein nach Meppen, die beiden bleiben mit etwas Geld ausgestattet hier und bei Problemen melden sie sich an der Rezeption.
Dort können sie sich auch etwas zu Essen und Trinken kauf. Gesagt, getan. Mit dem Rad fuhr ich zum Bhf nach Lathen und von dort mit dem Zug ca. 12 min zurück nach Meppen. Irgendwie immer ein komisches Gefühl. Gestern haben wir für diese Strecke mehr als 2h benötigt, heute in 12 min. Naja. In Meppen musste ich nicht weit laufen, kurz einen Test gemacht und schon war ich bei meiner Tochter am Bett. Es ging ihr viel besser, sie hatte nur noch ganz wenig Schmerzen und so konnten wir sogar ins Café des Krankenhauses gehen und Eis essen.
Inzwischen hatte Sie eine Zimmerkollegin bekommen. Das Mädchen hatte Reiterklamotten an. Es stellte sich heraus, dass sie eines der Kinder war, die wir kurz vor Lathen trafen und auch sie konnte sich an uns erinnern.
Ich hatte meiner Tochter noch ein paar Sachen mitgebracht, wir redeten und ca. 2h fuhr ich wieder zurück nach Lathen. Ein hoch auf das 9€ Ticket, dass für mich jetzt wirklich eine große Erleichterung war.
Auf dem CP in Lathen wurde ich von 2 bestgelaunten Kindern empfangen. Sie hatten sich eine Pizza an der Rezeption gekauft, die sogar bis ins Zelt gebracht wurde. Sie durften kostenlos Minigolf spielen und haben sich zigmal irgendwelche ungesunden Sachen an der Rezeption gekauft. Morgen bekommen sie weniger Geld von mir😉. Außerdem haben sie mit einem Rad (mein Sohn wurde auf dem Gepäckträger transportiert) den CP und dessen nähere Umgebung unsicher gemacht. Hier nochmal ein großes Dankeschön an die Angestellten/Besitzer des CP für ihr Verständnis und die Hilfe!
Da keine Zeit und vielleicht auch kein Elan vorhanden war, Essen zu besorgen, gingen wir einen Tipp nach, den ein Camper uns an der Rezeption gab. In einem Ortsteil von Lathen wäre ein Schützenfest. Als ich einige Zeit ländlich wohnte, besuchte ich öfter solche Feste, nahm sogar an einigen Teil und war einmal die Junggesellenkönigen. Das hatte ich total vergessen. Wir fuhren also dort hin. Es war kein besonders großes Schützenfest, aber immerhin gab es eine Pommesbude, einen Fischbrötchenstand und natürlich einen Bierwagen. Mehr brauchten wir nicht. An dem Schießstand haben wir unsere Künste im Luftgewehr schießen getestet, wobei mein Sohn der Beste war. Hut Ab!
Wir konnten den Einzug des diesjährigen Schützenkönigs mit seinem Gefolge beobachten und ich war in der Lage, den Kindern einiges über diesen alten, leicht angestaubten Brauch wie ich finde, zu erzählen.
Auf dem Rückweg hat meine Tochter ihre geschossene Rose verloren. Sie hat sich nur eine Rose ausgesucht, damit der Kleine sich einen Ball nehmen konnte. Der Kleine fuhr dann schnell zurück und konnte die Rose finden. Phuuu. Frieden wieder hergestellt.
Satt gingen wir ins Bett. Von meiner Tochter aus dem KH kamen gute Nachrichten. Sie hat kaum noch Schmerzen und ich könne sie am nächsten Tag abholen.
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