Was haben Waschmaschinen mit Gewitter zu tun?

Heute sollte ein lehrreicher Tag werden.

Aber erstmal gab es auf dem CP noch etwas zu erleben, besonders bei meinem Sohn. Kurz vor unserer Abfahrt kamen Feuerwehrautos und ein Polizeiauto angefahren. Das die das Herz meines 8-jährigen Sohns höher schlug ist selbstredend. Ein Schiff hatte Öl verloren, die Fussbal-Kumpels meines Sohns haben das entdeckt und zeigten es meinem Sohn. Das war eine Aufregung am frühen Morgen.

Ich hatte für heute kein Proviant dabei, weil ich wusste, dass wir in Linstow an einem Ferienpark vorbeikommen, dort wollte ich mit den Kindern Essen. Wir waren dort  für ein paar Tage im Urlaub, da waren die Kinder noch ganz klein. So konnten wir dort essen und ich Ihnen zeigen, wo wir gemeinsam im Urlaub waren. Allerdings war die Strecke dorthin nicht ohne. Sie führte uns lange durch den Wald und hatte auch einige Steigungen zu bieten. Viele unterliegen den Trugschluss, der Norden ist flach wie eine Flunder, das trifft auf Mecklenburg-Vorpommern und auch Brandenburg nicht zu. Hier findet sich kein Gebirge und die Kletterausrüstung kann zu Hause bleiben, doch ein paar Hügel mit ordentlichen Steigungen sind vorhanden. Schuld daran trägt die Eiszeit. Wir befinden uns in der Endmoränenlandschaft der Odereiszeit, das trainiert die Waden!

Es dauerte nicht lange und ich hörte den so geliebten Ruf hinter mir: „Mama, ich habe Hunger!“ Ja, mein Schatz, gedulde dich etwas, wir kommen bald in Linstow vorbei. Leider hatte ich den Hunger als auch die Entfernung nach Linstow unterschätzt. Herzlichen Glückwunsch! Ein Blick auf der Karte verriet mir, dass es nirgends eine Rettung in Form eines Ladens oder Supermarktes gab. Dennoch trällerte ich Durchhalteparolen nach hinten. Nichts half, also legten wir eine Pause ein und durchsuchten jeden Winkel unsere Klamotten nach Essbarem. Viel kam jedoch nicht zum Vorschein. Eine Tafel Schokolade, ein halbes Brötchen, 2 Tage alt, ein paar Gummitiere und ein Nussriegel. Besser als nix. Es wurde alles in 3 Stücke aufgeteilt. Ich verzichtete freiwillig.

Kurz vor dem Ferienpark erreichten wir den Ort Linstow. Weil einige Hotels der Corona Situation wegen immer noch verschärfte Zutrittsregelungen haben und hier in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Betreten eines Hotels ein negativer Schnelltest  verlangt wird, fragte ich eine Frau in dem Ort Linstow, ob sie wüsste, ob ich im Ferienpark etwas zu Essen bekommen kann. Ihre Antwort war klar, wir würde dort nichts bekommen. Da der Zutritt in die Restaurants momentan ohne jegliche Einschränkung ist, hatte ich gehofft, dass wir zumindest in des Restaurantbereich kommen werden. Die Frau gab uns noch den Tipp, das es hier im Ort ein Café geben würde. Das war auch das einzige weit und breit. Das Café mussten wir erst etwas suchen. Es war in einem alten Gutshaus untergebracht. Tische und Bänke standen in einem schönen, natürlichen Garten des Gutshauses. Herrlich. Von dem Selbstgebackenen Kuchen aßen die Kinder je 2 Stück. Auch wenn das hier und heute nochmal glimpflich von statten ging, beschloss ich, dass mir so etwas nicht noch einmal passieren sollte! Zu welchem Schluss ich für die nächste Tour kam, könnt ihr hier nachlesen.

Weiter ging es. Die Kinder fingen langsam an zu murren und hatten keine Lust mehr. An einer Steigung wurde ich von meiner großen Tochter überholt, die mir vorher in den Ohren lag. Als ich sie darauf hinwies sagte sie zu mir: „Mama, so langsam wie Du fährst kann man nicht mal fahren, wenn man nicht mehr kann.“. Na herzlichen Dank! Ich gebe gerne noch ein paar Gepäckstücke ab.

Endlich erreichten wir den Campingplatz-Krakower-See, es war ein schöner kleiner Platz am Krakower See gelegen mit einer wunderschönen Zeltwiese. Für mich interessant war das Restaurant, welches sich in einer leicht erhöhten Lage befand und eine gute Sicht Richtung See bot. Da wir heute recht früh auf dem CP waren, nutze ich die Gelegenheit, einmal die gesamte angefallene Dreckwäsche zu waschen. Die Kinder trollten sich auf dem Gelände herum, hatten viel Spaß, während ich zwischen Waschmaschine und Restaurant hin und her pendelte.

Das Paar mit dem bunten Fahrrad hatte sich auch diesen Platz ausgesucht. Ich erzählte von meinen Erfahrungen auf dem Campingplatz Zum Hexenwäldchen und erfuhr, dass es eine kleines Stück weiter einen tollen Platz gegeben hätte, mit Lagerfeuer, Gitarrenmusik und ganz viel Romantik. Die beiden hörten gar nicht auf, von diesem Platz zu schwärmen.

Heute nutzten wir das Restaurant zum Abendessen. Lecker Pizza!

Nachts wurde ich durch lautes Donnern geweckt. Nach kurzem check des Regenradars und einem weiteren lauten Knall war klar, dass ein Gewitter auf uns zukommt. Oh ha. Ich überlegte, was ich machen soll. Eigentlich hatte ich schon so manche Unwetter im Zelt überstanden, jedoch waren da nie die Kinder mit dabei. Vor der Reise hatte ich mich im Netz über das Verhalten bei Gewitter im Zelt informiert und das war so ganz anders als das, was ich bisher gemacht hatte. So beschloss ich, die Kinder zu wecken und mit Ihnen ins Waschhaus zu gehen. Wir benötigten etwas, bis alle ihre Klamotten zusammen hatten, dann rannten wir los. Zum Glück lag das Waschhaus in unmittelbarer Nähe. Als wir dort ankamen stellten wir fest, dass wir nicht die einzigen waren, die sich ins Waschhaus flüchteten.

Das Gewitter verschwand nach einer guten halben Stunde wieder und wir kehrten zurück ins Zelt. Ich denke, es war genau richtig, ins Waschhaus zu flüchten, das gab den Kindern etwas Sicherheit, sie merkten zudem, Mama ist da und hat Lösungen parat. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn sie verängstigt im Zelt geblieben wären. Während des Einschlafens grübelte ich, was ich tun kann, damit wir schneller aus dem Zelt kommen und das ganze etwas ruhiger verläuft.


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